Best-Practice: Testdatenbeschaffung im Rahmen kontinuierlicher Software-Entwicklung (Teil 3)

Massendaten für System- und Releasetests

 
Bevor die neuen oder modifizierten Applikationen live gehen, kommen abschließend   System-, Abnahme-, Last- oder Performancetests zur Anwendung. Hier braucht es keine feinkörnigen maßgeschneiderten Testfalldaten, sondern produktionsnahe Daten in größeren Mengen. Diese Tests werden in der Regel von einer separaten Testgruppe oder der QS Abteilung in eigenen Umgebungen durchgeführt.
 
Diese Umgebungen müssen in regelmäßigen Abständen mit aktuellen Produktionsdaten versorgt werden. Entweder monatlich oder sogar wöchentlich, je nachdem, in welchem Stadium sich der Entwicklungszyklus befindet. Generell werden gegen Ende einer Entwicklung öfter frische Daten benötigt als zu Beginn. Aus Performance- und Kostengründen werden diese Datenerneuerungen – mittels Tabellenkopie – auf Tabellenebene durchgeführt.
 
Die kopierten Tabellen haben jedoch die Datenstruktur der aktuell produktiven Version. Also müssen sie an die teils geänderten Strukturen der neunen – im Test befindlichen – Tabellen angepasst werden, z. B. durch zusätzliche Spalten oder
geänderte Datentypen.
 
Diese Strukturänderungen sollten zentral dokumentiert sein und am besten durch ein Umstellungsskript erledigt werden. Dieses Skript ist in zweifacher Hinsicht nützlich. Erstens automatisiert es die Testdatenbereitstellung, d. h. bei jeder weiteren Datenerneuerung bringt es die Daten automatisch in die richtige Form. Und zweitens wird es bei der Indienststellung – Go-Live – der neuen Version ohnehin gebraucht. Umso besser, wenn es schon benutzt und damit getestet wurde.
 
Um nun eine noch breitere Abdeckung der Massentests zu erhalten, können die Daten der spezifischen Unit- bzw. Komponententests mit den Daten aus der Produktion gemischt werden. Nun sollte – wie auch in anderen Umgebungen zuvor – eine Baseline erstellt werden. Diese dient wieder als Referenzbestand, um nach der Durchführung unserer Regressionstest den Ausgangsbestand wiederherzustellen.
 
Fazit:
Die bisher gezeigten Ansätze erlauben umfangreiche Tests während des kompletten Entwicklungszyklus. Dabei spielt das verwendete Entwicklungsmodell nur eine zweitrangige Rolle. Ob nach dem klassischen Wasserfallmodell, dem V-Modell oder auch mit agilen Methoden wie Scrum oder Prototyping gearbeitet wird…
 
Es stehen in jeder Entwicklungsphase geeignete Testdaten zur Verfügung. Testumgebungen sind sachlich getrennt Funktionstest und Regression sind verzahnt. Eine häufig genug erneuerte Vor-Produktion ermöglicht nicht nur das Testen der Versions-Änderung – des Upgrades also –, sondern entkoppelt auch Produktion und Entwicklung bzw. Test.
 
Mit der UBS Hainer TDM Suite können alle hier angesprochenen Prozesse an die aktuellen Bedürfnisse angepasst und automatisiert werden. Wir beraten Sie gern anhand Ihrer konkreten Anforderungen.

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