Noch vor 20 Jahren arbeitete IT meist im Hintergrund. Der Versicherungsmakler oder Bankberater führte das softwaregestützte Gespräch mit dem Kunden und bediente dabei den Computer. Der Kunde hatte keinen direkten Kontakt mit der Software, die im Hintergrund wirkte. Gab es in der IT einen Fehler, saß also immer noch ein Mensch „dazwischen“, der das irgendwie ausgleichen konnte. Andere Bereiche – wie z.B. den direkten Einkauf im Internet – gab es noch gar nicht, oder sie steckten in den Kinderschuhen.
Direkte Abwicklung kompletter Geschäftsfälle
Inzwischen hat sich das grundlegend geändert. Die IT ist viel sichtbarer geworden, und der Umgang mit Benutzeroberflächen gehört inzwischen zum Standardrepertoire jedes Endkunden. In fast allen Bereichen werden IT-Services vom Endkunden direkt genutzt: ob beim Online Banking, bei der direkten Schadensmeldung an die Versicherung, beim Direkteinkauf von Lebensmitteln, der Konfiguration und Bestellungen eines Pkw-Modells, bei der Abgabe der Steuererklärung oder im Umgang mit Behörden und Ämtern etc.
Erfolgreiche Unternehmen sind sich darüber bewusst, dass völlig neue Distributionskanäle entstanden sind, mit einer kompletten Infrastruktur und ihren eigenen Regeln. Ein Versicherungskonzern, ein Lebensmittelhändler oder eine Bank wickeln immer größere Teile ihres Geschäftsvolumens online ab. Dafür stellen sie ihren Kunden eine IT-Plattform zur Verfügung. Die Fehlertoleranz ist hier gleich Null, weil sie direkt vom Endkunden bedient wird. Aufgrund dieser Entwicklung liegt es auf der Hand, dass funktionierende IT-Systeme viel essenzieller für den Unternehmenserfolg sind als früher. Gleichzeitig sind die Anwendungen immer anspruchsvoller und komplexer geworden. Die Tiefe des Angebots umfasst heute die Abwicklung kompletter Geschäftsfälle durch den Konsumenten. Allein durch diese Entwicklung sind eine hohe Software-Qualität und damit das Testing und das Testdaten-Management immer wichtiger geworden.
Wachsende Innovationsgeschwindigkeit
Hinzu kommt, dass die Innovationsgeschwindigkeit und die Erwartungen an diese Innovationsgeschwindigkeit deutlich höher geworden sind. Wer heute ein neues Produkt anbieten möchte, muss dieses auch unmittelbar in der IT-Version bereitstellen können. Die Antwort auf diesen permanenten Prozess spiegelt sich im Begriff des Continuous Development. Er steht für eine agile Entwicklung und ein inkrementelles Deployment, also die schrittweise und ständige Weiterentwicklung und Auslieferung der bestehenden IT-Lösungen. Und in diesem Prozess hat auch das kontinuierliche Testen einen festen Platz. Dieses wird nicht wie früher als Extraphase gesehen, sondern ist längst Teil der Gesamt-Strategie geworden. In anderen Worten: zu jedem inkrementellen Schritt gehört der Test dazu.
Ohne vernünftige Testdaten kein Entwicklungsprozess
Und hier kommen dann die Testdaten ins Spiel: Dadurch, dass das Qualitätskriterium – bei gleichzeitiger Steigerung der Innovationsgeschwindigkeit – immer wichtiger wird, werden folglich auch die Anforderungen an qualitativ hochwertige Testdaten höher. Denn am Ende muss sichergestellt werden, dass die neu angebotenen Applikationen auch allen Qualitätskriterien genügen.
Das ist der Beitrag, den UBS-Hainer mit seiner Testdaten-Automation leistet. Soll das gesamte Projekt die Qualitätsziele erreichen, werden hochwertige Testdaten benötigt. Und dafür braucht es einen möglichst effizienten, flexiblen und unkomplizierten Beschaffungsprozess. Diesen liefert z.B. das umfassende TDM-Tool XDM von UBS-Hainer. Damit lassen sich vollautomatisierte, leicht wiederholbare und für jeden steuerbare Beschaffungsprozesse definieren, die hochwertige Daten für jeden auf Knopfdruck bereitstellen. Das kann jeder Entwickler bedarfsorientiert nutzen, ohne auf technische Experten zurückzugreifen.
Datensicherheit und DSGVO
Und es gibt noch ein weiteres Kriterium hinsichtlich Testdaten. Um überhaupt an qualitativ hochwertige Testdaten heranzukommen, müssen diese so nah wie möglich den realen Produktionsdaten entsprechen. Dabei sollen alle Relationen und Abhängigkeiten der Datensätze und Tabellen bestehen bleiben. Gleichzeitig müssen aber auch die Anforderungen der DSGVO zu einhundert Prozent erfüllt werden. Es gibt heute ganz klare Erwartungen – sowohl aus Sicht des Gesetzgebers wie auch aus Kundensicht – wie mit solchen Daten umgegangen werden muss. Jeder, der Testdaten aus dem produktiven oder produktionsnahen Bereich einsetzt, kann diese immer nur in anonymisierter Form nutzen. Und er muss in der Lage sein, diese anonymisierten Daten auch gesetzeskonform zu löschen. Und allein die Anforderungen aus der DSGVO erhöhen noch einmal den Bedarf an einer professionell organisierten Form des Testdatenmanagements.
Um alle die vorgenannten Bedingungen im Rahmen eines Continuous Development zu erfüllen, reicht es also bei weitem nicht aus, sich einfach Testdaten aus der Produktion zu kopieren. Wer sich hier im Wettlauf um eine möglichst fehlerfreie Software professionell und wettbewerbsfähig aufstellen will, braucht ein erprobtes und durchdachtes TDM-System. Bei Systemen wie XDM von UBS-Hainer sind alle Komponenten aufeinander abgestimmt. Damit lassen sich die Prozesse zur Gewinnung von Testdaten flexibel anpassen und optimieren.